Juniorchef Michael spontan im Interview bei augsburg.tv
Ganz spontan kam Jessi von augsburg.tv zu uns an die Rezeption und fragte, ob wir nicht zu einem kurzen Interview bereit wären. Selbstverständlich waren wir sofort aufgeschlossen und auch ein bisschen neugierig, warum ein TV-Interview über Raustetten gemacht wird. In der Fernsehreihe Heimatzeit von augsburg.tv wird über noch teils unbekannte kleine Orte berichtet. Dieses Mal fiel die Nadel auf unseren kleinen Ort Raustetten, der gerade einmal 41 Einwohner zählt. Wir, die Familie Langenwalder, haben unseren Ursprung in Raustetten. Unsere Uroma ist eine gebürtige Raustetterin. Ihr beruflicher Werdegang als Lehrerin und die Heirat mit ihrem Mann zog sie damals ins Allgäu, dort wo auch unser Opa Paul geboren wurde. Nach dem plötzlichen Tod, kam unser Opa als Zweijähriger zurück nach Raustetten zu seinen ledigen Tanten und wuchs dort zusammen mit einem seiner Cousins auf. Das kleine Dorf Raustetten war immer schon für einzigartige Geschichten bekannt. Schauen Sie selbst den TV-Beitrag an unter https://www.augsburg.tv/mediathek/video/heimatzeit-imkerverein-krumbach-ich-war-noch-niemals-in-raustetten-film-baechinger-schlossgeschichten-sonderausstellung-im-wasserschloss-unterwittelsbach/
Die Geschichte
Erst Bayern, dann Württemberg, dann wieder Bayern.
Um 900 rodeten unsere Vorfahren den Waldkessel im Oettinger Forst und gründeten den Ort, den sie nach dem "struppigen" Charakter des Waldes (ahd. ruh = struppig, Dickicht) Raustetten nannten. Von Ludwig von Hürnheim kam Raustetten an Erhart und Egk von Künseck. Diese verkauften im Jahre 1489 ihre Erbschaft in Raustetten an das Stiftskapitel Ellwangen für 2700 rheinische Gulden. Der Besitz umfasste zwei Höfe zu je 33 Morgen, zwei Weiher und 127 Morgen Holz. Ellwangen setzte nach Raustetten einen Vogt, der die Rieser Besitzungen in Bühlingen, Schopflohe, Ellrichsbronn und Rühlingstetten verwaltete. Nahe der Kirche stand das Verwaltungsgebäude, ein kleines Haus, das aber für einen "Pauren-Vogt" genügend war. Neben den grundherrlichen Rechten übte das Kapitel alle niedergerichtlichen Befugnisse und die Steuerhoheit aus.
STÜTZTPUNKT DES JESUITENPATERS PHILIPP JENNINGEN
Im späten 17. Jahrhundert war Raustetten ein "Stützpunkt" des Jesuitenpaters Philipp Jenningen, der im Jahre 1704 im Ruf großer Heiligkeit verstarb. Dem Eindringen krankmachender Einflüsse in die Seele empfahl er durch Beichte und Buße zu begegnen. Heute erinnert an diesen Apostel des Rieses die Ölbergkapelle nördlich der Kirche St. Blasius.
Durch den Pariser Frieden 1802 fiel Raustetten mit den übrigen Landgebieten des Stiftes Ellwangen an Württemberg. Der Staatsvertrag von 1810 gliederte dann Raustetten nach Bayern ein, allerdings ohne Ellrichsbronn. Seit dem Gemeindeedikt 1818 ist Raustetten ein Ortsteil der Gemeinde Fremdingen. Wegen der erholungswirksamen Landschaft und dem Barock-Kleinod der St. Blasiuskirche hat sich Raustetten zu einem Fremdenverkehrsort entwickelt.
Ihre Familie Langenwalder
Quelle: Fremdingen unsere Gemeinde. Geschichte(n) und Bilder einer Großgemeinde im Nord-Ries. Klaus Lingel. Elisabeth Böhm. Verlag: F. Steinmeier, Nördlingen.